Stellungnahme zu «Fiducia supplicans» - Segnung homosexueller Partnerschaften
20.12.2024
Adamim – Verein schwule Seelsorger Schweiz nimmt mit Freude die Nachricht zur Kenntnis, dass Papst Franziskus die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften in der katholischen Kirche künftig zulässt. Dass Kardinal Fernández, erst seit September Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre (vormals Glaubenskongregation und im Mittelalter noch die «heilige Inquisition»), als eine der ersten Amtshandlungen das heisse Eisen der Segnungen «ungeordneter» Partnerschaften behandelt, überrascht einigermassen.
Gleichwohl bleibt ein schaler Geschmack zurück, da die Erlaubnis mit vielen einschränkenden Bedingungen verbunden ist: es muss jegliche Anlehnung an die heterosexuelle Ehe vermieden werden, der Segen darf nicht in einem Gottesdienst gespendet werden und es wird betont, dass jeder gleichgeschlechtliche Akt weiterhin als «ungeordnet» zu beurteilen bleibe. Dass diese einfache Entscheidung in 45 Artikeln ausgefaltet und maximal differenziert betrachtet wird, ist in sich schon wieder ein gewisser Skandal.
Adamim erwartet, dass die mittelalterliche Sexualmoral endlich grundlegend neu formuliert und auf eine lebensfreundliche Basis gestellt wird. Dazu muss der Weltkatechismus neu geschrieben werden.
Gleichwohl ermöglicht diese Klarstellung, dass künftig in der Schweizer Kirche Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare zur Normalität wird. Adamim setzt sich auch für eine gemeinsame Regenbogenpastoral der Diözesen der Deutschschweiz ein.
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