Cornel, kath.
Ich bin in der Pastoralarbeit einer katholischen Pfarrei tätig. Angefangen hat mein Coming out ganz verborgen. Ich suchte vereinzelt nach sexuellen Erlebnissen und erlebte so erstmals mein Schwulsein als etwas Lustvolles und Schönes, als ein Lebenspotential, als Lebensenergie. Die Verdrängung dieses Teils meiner Persönlichkeit, galt bis dahin als selbstverständlich und nicht-hinterfragbar!
Das wurde nun langsam aufgeweicht und neue Horizonte taten sich ganz sachte auf. Das war im Alter von 27 Jahren. Ein nächster grosser Schritt war rund 3 Jahre später das Outing eines guten Freundes in einem persönlichen Gespräch mit mir. Für mich die Gelegenheit, erstmals im Bekanntenkreis ein Outing meinerseits zu wagen und über mein Schwulsein zu sprechen.
Immer mehr begann eine neue Energie zu fliessen, ich wurde immer vertrauter mit meiner schwulen Identität, und somit auch selbstbewusster und mutiger. Immer wieder wagte ich einen Schritt mehr. Und ich kann wirklich von Glück sprechen, nie eine sehr negative Erfahrung gemacht zu haben.
Und so habe ich den ganzen Prozess wirklich als einen Weg der Befreiung erlebt! Ich bin Mitglied von ADAMIM. Das hilft mir, an meinem Coming out dranzubleiben und mich immer wieder neu herausfordern zu lassen.
|